13:30-13:40 Grußworte (Arne) und KlimaGesichter
13:40-13:55 Climarts-Gastsänger und -rapper Rodrigue
13:55-14:15 Wortbeitrag ClimArts und ggf. Flüchtlingsrat Bremen
14:15-14:30 Climarts-Gast: Theaterkinder aus Walle / Schule an der Nordstraße singt über Konsum / Klimawandel
14:30-15:30 ClimArts-Kunstaktion mit Koffern auf dem Marktplatz:
Ein 27 m langes Klimaband ist gegeben. Es liegt auf dem Boden. Climarts platzieren darauf drei Koffer in der Nähe der Heißphase… Aus den Koffern ertönen Texte, ab und zu auch Klänge wie Meeresrauschen…. Ein starkes Bild, dass die Passanten auf sich wirken lassen, unabhängig davon, ob sie kurz bleiben oder länger da verweilen…
Am 21.6. findet von 12 bis 22 Uhr im „Irgendwo“ ein Fesival statt.
Ab 14:30 plant ClimArts eine weitere Aufführung der Kofferaktion – irgendwo im „Irgendwo“. Der genaue Platz steht noch nicht fest.
Klangcollage: Marc Pira
von Gunther Gerlach,
gesprochen von Erwin Koch-Raphael
Ich bin die Erde,
hier ist meine Stimme!
Vom Ruß befleckt sind meine Lippen
und meine Sprache ist rau geworden,
meine Haut ist verbrannt,
ausgelaugt sind meine Böden
und meine weißen Hauben im Norden
und Süden schmelzen dahin.
Ölpest und Plastik sammeln sich in steigenden Meeren,
brennender Wald verdunkelt den Himmel
und die Tiere krümmen sich in der heißen Asche.
Unbändiger Hunger nach Energie,
seht nur die Wunden in meinem Körper,
wo nach Silizium, Gold und Kohle gegraben,
seht wie die Häuser von Fluten davongetragen,
wie Armut und Krieg regiert,
seht wie trostlos und heiß die Wüste wird.
Beton lässt die Städte in den Himmel wachsen,
immer schneller, immer mehr Daten
und keine Stille,
immer mehr Container und metallene Vögel
umkreisen eine technische Welt
und der Verkehr
macht Atmen und Sprechen schwer.
Ich bin die Erde,
in mir sind Gift und Atom begraben,
von Ruß bedeckt sind meine Lippen,
meine Sprache ist rau geworden –
so ist meine Stimme.
Ich bin die Mutter der Pflanzen,
der Tiere und Menschen,
ich ernähre alle,
ich bin die Basis
ohne mich geht es nicht.
Mein Reichtum ist der kostbare Regen,
das klare Wasser
und das fruchtbare Land in allen Farben,
aber nicht Luxus und Geld.
Ich bin die Erde,
es ist Zeit
haltet inne,
haltet inne,
hört auf meine Stimme!
Beitrag zum Wettbewerb green poems von BNE-Modul Lise lernt nachhaltig (Gruppenbeitrag mehrerer Schüler:innen,
gesprochen von Jonah Drücker
endloses Angebot
mehr haben wollen
egal, was es kostet
für die, die alles haben.
Und wer bezahlt den wahren Preis?
Gestohlene Kindheiten für unsere Luxusartikel,
Müllberge aus weggeworfenen Waren,
Arbeit zum Hungerlohn,
vergeudete Rohstoffe.
Verantwortung?
von Kathy Jetnil-Kijiner und Aka Niviana,
gesprochen von Ley Akpinar und Priscilla Nyarko
(Link zum Text auf die Seite des ersten Climartsprojekts, dem Pegelstandstandsanzeiger vom 18.12.2021)
Beitrag zum Wettbewerb green poems von Lorena Halbeisen, 13 Jahre,
gesprochen von Jonah Drücker
Eis. Kühlend, erfrischend, eine Heimat. Zeuge der Zeiten, Überdauerer der Welt, Geburtsort und Grabstätte von Lebewesen.
Was ist, wenn es schmilzt? Wenn der tragende, weiße Raum plötzlich aufhört zu existieren?
Meer. Salzig wie Tränen, eine Heimat. Zeuge der Zeiten, Überdauerer der Welt, Geburtsort und Grabstätte von Lebewesen.
Was ist, wenn es steigt? Wenn der Raum des Lebens Leben bedroht, dorthin gelangt, wo es nicht hingelangen sollte?
Orkan. Zerstörerische Naturgewalt, heftige Fegefeuer des Windes. Henker von Lebewesen, Erschaffer neuer Welten.
Was ist, wenn es kommt? Wenn gewaltige Welten mehr zerstören, als sie je wieder erschaffen könnten?
Hitze. Undankbarer Plagegeist, gleißende Wellen. Henker von Lebewesen, Heimat von Wunderwesen.
Was ist, wenn es bleibt? Wenn die Wogen des Feuers nicht schwinden, sich nicht mit den sanften, beißenden Wogen der Kälte vermengen?
Feuer. Grellheißes, loderndes Inferno. Hilfreiche Wärme und tödliche Gefahr. Giftiger Atem, brennendes Licht.
Was ist, wenn es zerstört? Wenn es hungrig verbrennt, was es findet, wenn es verbrennt, was uns am Leben hält?
Abholzung. Zerstörerische Gier der Menschen, laute, unerlaubte Zerstörung. Zerschlagen der Heimat und Grabstätte der Lebewesen.
Was ist, wenn es übertreibt? Wenn uns das Verlangen nach Geld in den Wahnsinn, in unser Verderben treibt?
Artensterben. Der Tod von hunderten, tausenden Spezies. Geburtsort und Grabstätte der Lebewesen.
Was ist, wenn es zu viel wird? Wenn nichts übrigbleibt, was leben kann? Wenn denkende, fühlende, lebende Gestalten sich dem Erdboden gleichmachen?
Armut. Das Kämpfen um das nackte Überleben. Die Not, die einen zwingt, Dinge zu tun, um den nächsten endlosen Tag erleben zu dürfen.
Was ist, wenn es nicht geht? Wenn ganze Völker gezwungen sind, zu stehlen und zu morden, für das wenige, was sie haben, um Familien durchzubringen?
Reichtum. Das Horten von Wünschen der Menschheit. Reich an Liebe, reich an Besitz, hart verdient oder Wäscherei.
Was ist, wenn es ungleich wird? Wenn der Abgrund zwischen Haben und Nichthaben zu groß, zu ungerecht wird? Wenn die einen Wesen im Paradies leben, während die anderen nicht einmal Krumen besitzen?
Industrie. Mächte an Besitz, Mächte an Leben. Erschaffen von Unnötigkeit und weltenverändernde Erfindungen, große Einnahmequellen oder kleine Handwerksbetriebe aus Nächstenliebe.
Was ist, wenn es zu schnell wird? Wenn ganze Nationen nichts anderes im Sinn haben als größer, schneller, weiter, mehr zu haben als verdient?
Müll. Schwimmende, stille Berge, fliegende Fetzen und vergessene Ablagerungen. Einnahmequelle derer in Not, Zeuge der Zeiten, Geburtsort und Grabstätte der Lebewesen.
Was ist, wenn es bedroht? Wenn wir übertreiben, wenn es bleibt, zu viel wird?
Internet. Die Seuche des Jetzt, das Nichts und alles.
Was ist, wenn es kämpft? Wenn wir unsere Identität verlieren, Maschinen koordinieren, uns gegenseitig schaden?
Lichtverschmutzung. Das Fehlen des Himmels, die Schwärze, die uns die Sicht auf andere Welten verbieten.
Was ist, wenn es zurückbildet? Wenn Wesen vergessen, was da draußen vorgeht, wenn wir Welten vergessen und Gefahren nicht erkennen?
Krieg. Zerstörer von Nationen, töten von Unschuldigen. Erobern von Land, von Menschen, Tieren, Besitz, der einem nicht gehört. Vernichten von Ebengleichen, Verbreitung von Hass.
Was ist, wenn es mehr wird? Wenn sich die Kämpfenden an fremdes Land vergreifen, in Tode von Millionen ziehen?
Hoffnung. Das Sehnen nach den Wünschen der Seele, tiefe Schimmer in seidenem Glanz.
Das Flehen an das Schicksal, es möge etwas wunderbares passieren. Ein Wunder.
von Kathy Jetnil-Kijiner und Aka Niviana,
gesprochen von Ley Akpinar und Priscilla Nyarko
Beitrag zum Wettbewerb green poems von Aylin Öz, 11 Jahre,
gesprochen von Jonah Drücker
Einmal im Jahr,
das glaubt man doch gar,
sitzen die Fische
um ihre Tische,
reden über Probleme
und ihre Meere.
Von jedem Weltmeer
kommt der Oberhaupt-Fisch,
und gemeinsam setzen sie sich
an den großen Tisch.
Nun hört man ihre Beschwerden,
schon fast auf allen Erden.
„Das reicht mir jetzt mal!“,
sagt der lange Aal.
„Mein Meer
sieht man fast nicht mehr.“
Aus der Ecke rufen die Seekatzen:
„Auch in unserem liegen riesige Müllbatzen.“
„Letztens habe ich mich in einer Tüte verfangen,
zum Glück konnte ich noch raus gelangen,“
teilt der Hammerhai besorgt mit.
„Ich war da nämlich auf ’nem Ritt.“
Das liegt nun in der Menschheit Hand,
ansonsten gerät es außer Rand und Band.
Das Treffen ist nun damit beendet,
da es sonst nur Zeit verschwendet.
Die Moral von der Geschicht:
Helft der Umwelt, verschmutzt sie nicht.